Uwe Dorendorf

Bau der Elbbrücke in Darchau endlich vorantreiben

Treffen vor Ort

Um den Bau einer Elbbrücke in Darchau voranzutreiben, habe ich mit Karl-Heinz Bley, Vorsitzender des Arbeitskreises Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, am 26. August 2021 zu einem Gespräch ins Café Rautenkranz in Darchau eingeladen. Dort haben wir uns mit Landtagsabgeordneten, Landräten der benachbarten Umgebung und weiteren politischen Vertretern und Befürwortern der Elbquerung über den Bau der Brücke ausgetauscht. Neben dem Stellvertretenden Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister,Bernd Althusmann, war auch Landrat Jens Böther zugegen, um der Wichtigkeit der Sache Ausdruck zuverleihen.

Den Plan zum Bau einer festen Elbquerung zwischen Neu Darchau im Landkreis Lüchow-Dannenberg und Darchau im Landkreis Lüneburg gibt es bereits seit den dreißiger Jahren. Allerdings konnte das Vorhaben aufgrund von Krieg und der deutschen Teilung nicht realisiert werden. Doch obwohl die deutsche Teilung mittlerweile über 30 Jahre zurückliegt, sind die Anwohner auf beiden Seiten noch immer auf eine Fähre angewiesen, wenn sie das Gewässer überqueren wollen, um zum Bahnhof, zur Arbeit, zur Schule oder zum Krankenhaus zu gelangen. Die Probleme hierbei sind aber nicht nur die Fahrzeit mit der Fähre und die Kosten für die Überfahrt für die Anwohner. Bei Hochwasser, Eisgang, Niedrigwasser oder während Wartungsarbeiten und in den Zeiten zwischen 21:00 Uhr und 05:00 Uhr ist es unmöglich die Elbe mit der Fähre zu überqueren. Unter diesen Umständen leiden vor allem diejenigen, die im Schichtdienst arbeiten, wie Pflegekräfte und Industriearbeiter, Berufspendler, Handwerker, Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe und Schüler der weiterführenden Schulen, denen kein durchgängiger Busverkehr angeboten werden kann. Das ist ein Zustand, der in der heutigen Arbeitswelt nicht hinzunehmen ist. Auch die Weiterentwicklung und Vernetzung der Gemeinde, die notwendig sind, um gleiche Lebensverhältnisse im Landkreis zu schaffen, werden so verhindert. Dies schmälert die Attraktivität der Region als Arbeits- und Lebensmittelpunkt, denn auch das soziale Lebensumfeld, sowie die Nutzung kultureller Angebote und die Mitwirkung in Sportvereinen, beschränkt sich oftmals auf die Orte auf einer Seite der Elbe, da unter anderem eine Rückfahrt nach Abendveranstaltungen mit der Fähre nicht möglich ist. 

Deshalb müssen wir jetzt eine feste Verbindung zwischen den beiden Seiten der Elbe schaffen, damit dieEinwohner auf beiden Seiten endlich unabhängig von Wasserständen und Uhrzeiten selbständig flexibel sind. Die Brücke ist daher bereits durch ein Planungsbüro in der konkreten Planung. Selbstverständlich müssen hierbei auch Umweltaspekte hinreichend berücksichtigt werden. Auch ein Verkehrsgutachten ist bereits beauftragt worden. Insgesamt sollen die Planfeststellungsunterlagen allerdings erst 2023 fertigsein. 

Unserem Anliegen, möglichst bald eine feste Elbquerung zu schaffen, wurde auch durch die klaren Worte vom Stellvertretenden Ministerpräsidenten und Wirtschaftsminister, Dr. Bernd Althusmann besonderer Nachdruck verliehen. Althusmann bedauerte die bisherigen Zuständigkeitsdebatten und sprach sich klarfür den Bau der Brücke aus. „Es geht dabei nicht nur um Symbolik. Es geht darum, zu Tag- und zu Nachtzeiten jederzeit durch seinen Landkreis fahren zu können.“  Auch die Finanzierung stelle kein Hindernis dar. Eine Förderung in Höhe von 75 % durch das Land Niedersachsen im Rahmen des Niedersächsischen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes stehe fest, sobald ein Planfeststellungsbeschluss 2024 vorliege. Auch eine Aufstockung in Höhe von 6 Mio. Euro durch weitere Landesmittel stellte er angesichts der besonderen Bedeutung des Anliegens in Aussicht. 

Dadurch, dass die nötigen Verfahren immer einige Zeit in Anspruch nehmen und uns somit wichtige Jahre verloren gehen, ist es jetzt besonders wichtig, keine Zeit zu verlieren und den Bau der Elbbrücke so schnell wie möglich voranzutreiben. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass die Mobilität der hiesigen Einwohner von der Willkür der Wasserstände und den Geschäftszeiten einer Fähre abhängt. Wir brauchen eine Brücke, und zwar so schnell wie möglich!